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Das Hexenroß


In mondhellen Nächten trafen sich früher die Hexen auf dem Säuling, um ihren obersten Herrn, dem Höllenfürsten, zu huldigen.
Schlimm trieben sie es einmal mit einem Schmuggler namens Benedikt Trentini, einem jähzornigen und verschlagenen Kerl, der bei jeder Gelegenheit fluchte und schimpfte. Eines Nachts weckte ihn das Geläute vieler kleiner Glocken aus seinem Schlummer. Im Glauben, Ziegen seien aus dem Stall entkommen, sprang er aus dem Bett, kleidete sich notdürftig an und lief aus dem Haus. Kaum aber stand er in der nächtlichen Dunkelheit, da kam auch schon eine Schar Hexen auf Besenstielen dahergeritten. Sie erblickten ihn, warfen ihm ein Halfter über den Kopf, und ihrer zwei schleppten ihn durch die Lüfte davon in die Finsternis.

In einer unheimlichen Felsenschlucht, in der ein Feuer brannte, machten sie Rast, holten vier Hufeisen aus der Glut und beschlugen damit Hände und Füße des Schmugglers. Dann schwangen sich zwei Hexen auf den Rücken des Armen und ritten unter wildem Getöse auf den Säuling. Dort banden sie den völlig Erschöpften mit dem Halfter an einen Pflock. So musste er dem losen Treiben der Hexen und Teufel zusehen.

Nachdem diese lange genug getanzt, geschmaust und gezecht hatten, banden sie ihn los und ritten, von vielen anderen Ungeheuern begleitet, auf seinem Rücken wieder bergab und durch die Luft weiter. Da begannen eben unter ihnen die Kirchenglocken zur Morgenandacht zu läuten. Heulend stoben die Hexen nach allen Seiten auseinander, dem Benedikt fielen die Hufeisen von Händen und Füßen, und hingestreckt durch Hexenzauber fiel der arme Trentini in einen tiefen Schlaf.

Seit jener Nacht aber war er um seinen Verstand gebracht. Immer wieder setzte er sich rittlings auf einen Stock und hüpfte über steile Wiesen und Hügel. Waren ihm die Zöllner auf der Spur, hatte er es besonders eilig und ritt auf seinem Stock wie auf einem Zauberpferd über Berg und Tal auf und davon. Sooft ihn jemand nach seinem Tun fragte, lief er wortlos und ängstlich davon. Hatte er aber einmal über den Durst getrunken, wurde er redselig und erzählte ausführlich von seinem Hexenritt. Die Leute freilich glaubten ihm kein Wort, hatten aber ihren Spaß an dem närrischen Menschen und nannten ihn nur noch das "Hexenroß" oder den "Hexenreiter".


Aschamar Brugg
lechaschau, lech-aschau, reutte, aschamar brugg, lechaschauer brücke, aschauer brücke, bischof sigismund waitz

Marketenderin
marketenderin, kapellmeister, trachtengruppe, schnapsfass

Haldensee
grän, haldensee, ortsteil, straße


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