zunter.net-Logo
Berge & Hütten » Allgäuer Alpen » Widderstein


Widderstein (2553m)

Allgäuer Alpen


hochtannbergpass, widdersteinhütte, widderstein, gemstelpass, hochalppass

Karte in OpenStreetMap öffnen

Charakter: anspruchsvolles Alpinwandern
T4-5


Talort: Warth





Wege und Pfade

Tourenbeschreibung vom 16. Sep. 2006
gipfelblick
hochvogel
illertal
gipfelschlucht
gipfelblick leopoldshörnle
widdersteinalpe
leopoldshörnle
rückblick
Trotz nicht allzu rosiger Wetteraussichten, machte ich mich auf um die Region im Oberen Lechtal oder gar darüber hinaus zu erkunden. Recht unschlüssig fuhr ich durch das Lechtal und ließ die letzten Touren nochmal Revue passieren. Welcher Gipfel war mir da aufgefallen? Sogleich kam mir der Ausblick vom Großen Krottenkopf in den Sinn, von welchem ich damals den blockigen Gipfelkörper des Widdersteins erspäht hatte.

Also auf nach Hochkrumbach unweit des Hochtannbergpasses, das Auto auf den vielen Parkplätzen längs der Straße abgestellt und vis á vis des Hotel Adler über die Wiesenhänge empor. Die baumlose Landschaft lässt hindernisfreie Blicke in die Umgebung zu und ich erkunde während des Aufstieges die gegenüberliegende Talseite mit den nördlichen Vertretern des Lechquellengebirges. Gipfel wie das Warther Karhorn oder die Braunarlspitze fallen mir auf und schon bald passiere ich die Wegegabelung. Nach rechts ginge es hinüber zu der Widdersteinalpe und weiter in Richtung Schrofenpass, nach links würde ein Weg zum Hochalpsee und der Bärgünthochalpe verlaufen.

Ich steige weiter hinauf zum Beginn der Schlucht, die mitten in den Gipfelkörper hineinzieht. Über Schotter und einen kleinen Klemmblock (kann weiter links aber auch umgangen werden) geht es in die Schlucht hinein. Immer auf der linken Schluchtseite bleibend führt ein gut markierter Pfad über unzählige, gestufte Felsbänder empor. Hin und wieder nehme ich die Hände zu hilfe, ansonsten kann man stets problemlos gehen. Im mittleren Bereich wird das Gelände steiler um sich im Oberen Teil der Schlucht dann wieder zurück zu legen. Bald steht man dann recht unvermittelt am Grat und kann die Aussicht ins hinterste Kleinwalsertal genießen.

Am Grat in östliche Richtung (rechterhand) und rechts des Grates bleibend verläuft der Steig in gemütlicher Steigung über Platten und Tritte hinauf zum schon sichtbaren Gipfelkreuz. Am Gipfel (2533m) herrscht dann schon ein rechter Trubel, mit mir stehen sicherlich noch zehn andere Bergfreunde dort oben und erfreuen sich an der schönen Rundschau. Im Norden das Kleinwalsertal und weiter im Hintergrund die Talsenke bei Oberstdorf, im Osten die Gipfelreihe der Allgäuer Alpen mit Biberkopf im Vordergrund, an welche sich schon bald Hochfrott, Mädelegabel und das eindrucksvolle Horn der Trettach anschließen.

Hinter dem Allgäuer Paradetrio zeigt sich dann auch recht klotzig der höchste Allgäuer, der Große Krottenkopf (2657m) und noch weitere Gipfel der Hornbachkette. Auch einige Tannheimer Berge kann ich weiter hinten ausmachen. Im Südwesten dann die Gipfel der Lechtaler Alpen, wobei hier vor allem der schlanke Gipfelturm der Holzgauer Wetterspitze auffällt. Weiter dahinter leuchten dann auch ein paar Ötztaler mit ihrem Firnweiß zu uns herüber. Im Süden das Lechquellengebirge mit seinen nordseitigen Karen, in welchen teilweise noch Minigletscher verweilen und schlussendlich der Blick gegen Westen, der über den Bregenzer Wald streift. Hier fällt vor allem die Kanisfluh auf, welche zur Talseite hin mit ihren senkrechten Mauern abfällt. Hinter dem Bregenzer Wald liegt dann der Bodensee eingebettet da. Nur zeigt sich der heute nicht, da er sich scheu unter einer Nebelschicht versteckt.

Den Gipfel des Widdersteines ziert ein ziemlich neues Gipfelkreuz, welches aus Holz besteht und mit Eisen eingefasst ist. Dem Alten haben Sturm und Schnee zu arg zugesetzt. Bald steige ich wieder den selben Steig den ich heraufgekommen war auch wieder ab. Ganz ausgefüllt ist der Tourentag für mich heute noch nicht und ich entschliesse mich dem kleinen Leopoldshörnle, dem Hüttenberg der Widdersteinalpe, einen Besuch abzustatten. Ich quere hoch hinüber um nicht zuviel Höhe zu verlieren und gelange auch bald in den Sattel zwischen Widderstein und dem Leopoldshörnle.

Dem Rücken folgend zieht eine schmale Spur in die Schrofen. Über einige Stufen und unterhalb ein paar Felsen hindurch bin ich dann auch schon am Grat und am kleinen, windschiefen Gipfelkreuz (2136m) angelangt. Die Terrasse der Hütte ist noch voll, da es gerade Mittagszeit ist. Ich geniesse die Ruhe an dem kleinen Gipfel, aber bald macht sich der Durst bemerkbar, schnell über den Grat und die Schrofen hinab über das Weidegelände zu der Hütte (2009m), wo ich mich erst einmal mit einem herrlich kühlen Bier erfrische.

Fazit: eine schöne Kurztour auf den höchsten Berg des Kleinwalsertales, insgesamt habe ich dafür samt den ausgedehnten Pausen gerade einmal fünf Stunden gebraucht. Wer einen Tag mit dem Widderstein füllen will, der muss ihn sich schon vom Kleinwalsertal aus 'erarbeiten'.

Die Schwierigkeit lässt sich als "anspruchsvoll" einstufen, zwar kommt man klettertechnisch kaum über eine I- hinaus, aber stellenweise ist das Gelände etwas steiler und zudem herrscht in der Schlucht permanent Steinschlaggefahr.



zufällige Bilder

Mindelburg
mindelburg, mindelheim
Straße nach Tannheim
auf der höhe, tannheim, straße
Erntezeit
heuernte, ernte, heubat, heiterwang





...vielleicht auch interessant:

Schloß und Festung Ehrenberg topic
(Schnippsel)
Bahnlinie Reutte - Pfronten (1905) topic
(Schnippsel)
Rinder, im Schnee geboren (1950) topic
(Schnippsel)




...weitere Ziele:

Bolsterlanger Horn image
(Bolsterlang)
Coburger Hütte image
(Ehrwald)
Schrecksee image
(Tannheim)




199