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Vils in alten Zeiten
"Über das Wallfahrten erzählt man sich auch lustige Anekdoten. Früher sollen solche Pilgerreisen auch als Buße aufgegeben worden sein. So erhielten zwei arme Sünder den Auftrag, mit Erbsen in den Schuhen nach Einsiedeln zu wallfahrten. Sepp taten bei jedem Schritt die Fußsohlen weh. Ulrich marschierte frisch fröhlich dahin. Auf Sepps Frage an seinen Weggefährten, ob er denn die Erbsen nicht spüre, gestand dieser, daß er die Erbsen zuerst gesotten habe.

Vilser Stadtplatz

Vils um 1880
"Hört ihr Herren, laßt euch sagen, der Hammer droben hat zwölf Uhr geschlagen
- zwölf Uhr - bewahret euch vor Licht. Gott behüts!" Frau Kreszenz erinnert sich noch an diese Nachtwächter: Georg Hartmann, Alois Keller, Adolf Megele, Friedrich Kieltrunk, Franz Lochbihler und Hans Walk. Letzterer wachte von 1958 bis 1981 über die nächtliche Stadt. Er erinnert sich auch im Ruhestand noch gern an seine Rundgänge und meint verschmitzt, daß er ein Buch über das städtische Nachtleben schreiben könnte. Natürlich hütet Hans Walk sorgsam seine "Amtsgeheimnisse". Jedenfalls haben die Nachtwächter sicher getreu ihre Pflicht erfüllt, denn es hat in Vils höchst selten einmal gebrannt.
In der modernen Zeit ist der Beruf des Nachtwächters verschwunden. Neulich konnte man per Radio hören, daß man im Zuge der Nostalgiewelle in Deutschland zu besonderen Festen den Nachtwächter wieder für ein paar Tage auferstehen lasse. Gewiß für die Älteren eine nette Erinnerung an ihre Jugendzeit und für die Jugend
etwas Neues."
A.K.