Frühe Nennungen
Kandobounon (Strabon, kurz nach Christi Geburt
[die ungewöhnliche Schreibweise im Original wird als Schreibfehler gedeutet]), Kambodounon (Claudius Ptolemäus, ca. 150), Campoduno (Itinerarium Antonini, 237), Camboduno (Tabula Peutingeriana, ca. 375) und Cambidano (Notitia dignitatum, etwa 430). Bis ins 18 Jahrhundert auch als Campidonia genannt.
Römische Kaiserzeit
In der frühen und hohen Kaiserzeit war
Cambodunum eine der bedeutendsten Römerstädte der
Provinz Raetia und wahrscheinlich vor Augsburg (Augusta Vindelicorum) erste Hauptstadt der Provinz. Kempten kann wegen der frühesten schriftlichen Erwähnung einer Stadt in Deutschland neben Trier (Augusta Treverorum) und Köln (Colonia Claudia Ara Agrippinensium) zu den ältesten Städten Deutschlands gerechnet werden.
Seinen Aufschwung im 1. Jahrhundert verdankte Cambodunum als Straßenkreuzungspunkt der
Fernstraße, welche von Curia (Chur, CH) über Brigantium (Bregenz) kommend weiter nach Guntia (Günzburg) und über Abodiacum (Epfach) nach Augusta Vindelicorum (Augsburg) führte.
Burghalde
Lange war man davon überzeugt, dass der Hauptort der
keltischen Estionen - Cambodunum - auf dem Plateau der Burghalde in Kempten zu suchen wäre. Archäologische Funde untermauerten diese These jedoch nie, womit der genaue Standort des keltischen Zentrums immer noch nicht geklärt ist.
Mit großer Wahrscheinlichkeit durch die eindringenden
Alamannen ab 233 n. Chr. ausgelöst, erfolgte die Umsiedlung der zuvor auf dem östlich der Iller aufragenden Lindenberg gelegenen römischen Ansiedlung am Fuße der Burghalde. Auf der darüberliegenden Anhöhe entstand ein Kastell.
Die neue Siedlung und das Kastell wurden schließlich Cambidanum genannt, denn auch die Siedlungsfläche wurde von einer 1,8 Meter breiten Mauer umgeben.
Quellen
Wikipedia
Führer zu archäologischen Denkmälern in Deutschland - Kempten und das Allgäu (Theiss-Verlag, 1995)