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Lechtal

eine der letzten Wildflusslandschaften Europas



Die rechtsufrigen Seitentäler des Lechtals wurden erst Mitte des 14. Jahrhunderts an das Außerfern angegliedert und unterstanden zuvor den Gerichten Imst und Landeck. Heute ist das Lechtal, welches durch seine alten Bauernhäuser und kleinbäuerlichen Strukturen eine gewisse Bodenständigkeit bewahren konnte, eine gemäßigte Fremdenverkehrsregion. Aufgrund der oftmals sehr steilen, baumlosen Abhänge konnten hier keine riesigen Pistenflächen angelegt werden. Die enorme Lawinengefahr hatte in früheren Zeiten viele das Leben gekostet, bewahrte den Landstrich jedoch vor einer übermäßigen touristischen Nutzung. Das Lechtal ist jene Außerferner Region mit dem größten Anteil bergbäuerlicher Prägung.

Lechtaler Tracht
Trotz der in Maßen gehaltenen touristischen Vermarktung, sind dennoch einige Highlights in der Freizeitgestaltung anzutreffen. So kann man hier auf dem Lech, dem namengebenden Fluss, im Sommer einigen Aktivsportarten nachgehen, wie beispielsweise dem Rafting, dem Kanu fahren oder dem Mountainbiken an den Ufern des Flusses. In den höheren Gebirgslagen ist vor allem das Paragleiten und natürlich das Wandern bzw. Bergsteigen in erster Linie zu erwähnen. Im Inneren der Gebirge sind hier häufig die wiederangesiedelten Steinböcke anzutreffen. Da die Lechtaler Alpen den höchsten und weiträumigsten Gebirgszug der Nördlichen Kalkalpen darstellen, sind hier die Bedingungen für das Gedeihen der Tiere besonders günstig.

Die Hauptattraktion des Lechtals ist allerdings der Fluss Lech selbst. Von der EU in dem Projekt "Natura 2000" unter strengen Schutz gestellt, können sich hier in seinem Einzugsgebiet viele Tierarten, die in anderen Flussgebieten schon ausgestorben sind, weiterhin behaupten. Jedoch nicht nur die Tierwelt profitiert davon, auch die Pflanzenvielfalt zeugt von einer weitgehend gesunden und unverfälschten Natur. Als wichtigstes alpines Baumaterial gilt im gesamten Lechtal der Dolomit. Dieses brüchige Gestein bildet ruinenhafte Gipfel als auch großräumige Schuttfächer am Fuße der Berge aus und beliefert die Seitenbäche des Lechs, wie auch den Lech selbst, mit riesigen Mengen an Schutt und Geröll. Dieser Umstand verhalf dem Fluss letztlich wohl auch zu seinem ursprünglich keltischen Namen licca, also dem Steinigen bzw. Steinreichen.

Sowohl in den Lechtaler als auch den Allgäuer Alpen findet sich unter anderem die weniger mächtig ausgeprägte Allgäuschicht. Im Unterschied zum Dolomitgestein zerfällt diese jedoch weniger zu Schutt, vielmehr bildet sie die besonders fruchtbaren und damit vegetationsreichen Steilhänge der sogenannten "Grasberge" aus. So elegant diese teils über tausend Meter hohen Grasflanken im Sommer wirken, so gefürchtet sind sie im Winter in Bezug auf die riesigen abgleitenden Lawinen.

Der Europäische Fernwanderweg E5 und der relativ neu angelegte Lechweg zogen gerade in den letzten Jahren eine gewisse touristische Umtriebigkeit nach sich. Probleme bereitet hingegen die in die Höhe schießende Anzahl an Motorrädern, die gerade an Wochenenden aber mitunter auch unter der Woche lautstark durch die Landschaft und Dörfer dröhnen. Die zukünftige Entwicklung wird für das Lechtal sicher einige Chancen aber auch Probleme bringen, ob der noch vor wenigen Jahren angestrebte Qualitätstourismus die Oberhand behält wird sich erst zeigen müssen.

Lechtaler Leute


Der aus Holzgau stammende Philologe Christian Schneller beschreibt den Volkscharakter und die typischen Wesenszüge der Lechtaler Bevölkerung folgendermaßen:
"...wie der Charakter des Volkes ein beweglicher, so ist er auch ein empfindlicher, und wehe dem Beamten, der hier die Leute etwa nach demselben Maßstabe, wie z. B. im Unterinnthale behandeln wollte! Dort muß er zuweilen ein wenig grob sein und bleibt dennoch ein beliebter 'feiner Herr'; hier aber würde er es sich für immer verderben. Gegen nichts ist der Anwohner des Lech empfindlicher, als gegen unfreundliches Benehmen, denn es empört sein Inneres und weckt seine Rachgier. Hingegen ist er durch scheinbares Eingehen auf seine Idee in den meisten Fällen leicht zur bessern Einsicht zu bringen. Widerspruch erträgt er zwar ohne Groll, verhärtet sich aber dabei leicht in einer einmal vorgefaßten Ansicht..." (1864).

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Der Lechweg
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