für Simms Frederick Richard
Geboren: 12. Aug. 1863
Gestorben: 21. April 1944
Ort: Holzgau
Beruf / Tätigkeit: Industrieller, Erfinder, Techniker

Portrait Frederick Richard Simms (1903)
Frederick Richard Simms wurde am 12. August 1863 in Hamburg geboren. Seine Vorfahren waren Engländer - Birmingham in den West Midlands, wobei sein Großvater Henry als Kaufmann in Hamburg tätig und erfolgreich war. 1888 lernte er auf der Technikausstellung in Bremen Gottlieb Daimler kennen, mit dem er sich schließlich anfreundete und als Geschäftspartner ab 1891 Motoren von Daimler nach Großbritannien importierte und 1893 zusammen mit Harry Lawson die Daimler Motor Syndicate Ltd. gründete, was im Nachhinein als der Beginn der britischen Automobilindustrie angesehen wird. 1896 erwarb eine Finanzgruppe dieses Unternehmen.
Angeblich hatte Simms auch den Begriff 'Petrol' für Benzin geprägt.
Durch lukrative Geschäfte in der aufblühenden Automobilbranche mehrte Simms seinen Reichtum. Innovative Ideen brachten zudem einen Mehrwert für die Gestaltung der Fahrzeuge. So soll Simms seine 'Simms-Welbeck-Automobile' als erster mit einer Stoßstange ausgestattet haben. Trotzdem die Wagen als zuverlässig galten, verkauften sich diese nicht, was die Schließung der Firma zur Folge hatte.
Zusammen mit Robert Bosch entwickelte Simms den ersten Hochleistungs-Zündverteiler. 2 Jahre forschte und analysierte er zusammen mit Bosch die Verbesserung des Aufbaues.
Parallel zu der Phase als Hersteller, gründete Simms zusammen mit Lawson 1896 den ersten Verein für Fahrzeughalter - den 'Motor-Car-Club', durch welchen auch bald Ausstellungen organisiert wurden. 1897 weitet sich das Tätigkeitsfeld des Clubs aus und wird fortan als 'Royal Automobile Club' benannt. 1900 gründete er unter dem Namen Simms & Co ein technisches Büro, am 18. August 1904 organisiert sich letztlich der 'Verband englischer Motorfahrzeugfabrikanten und -händler', deren Gründungsmitglied Simms ist [
1].
Simms-Welbeck 20/25HP von 1907 (Bild: MartinHansV)
Als Ausgleich zu seinen geschäftlichen Tätigkeiten strebte Simms ab 1893 die Pacht eines Jagdreviers an. Aufgrund einer persönlichen Empfehlung von Kaiser Franz Josef kam er erstmals nach
Holzgau. Neben den jagdlichen Aktivitäten reizte Simms aber auch die landschaftliche Schönheit und der aufblühende Alpinismus. Bei seinen zahlreichen Bergtouren erkannte er in dem weitläufigen Sulzltal die Notwendigkeit einer Schutzhütte. Als Finanzier unterstüzte er die junge Alpenvereinssektion Holzgau (Lechtal) beim Bau der Hütte. 1907 erfolgte sodann die Eröffnung der Frederick-Simms-Hütte, wie sie fortan zu Ehren ihres größten Förderers benannt wurde.
Neben dem hochalpinen Projekt gelangten jedoch auch fremdenverkehrstechnische Neuerungen durch seine Unterstützung zur Umsetzung, wie etwa der Rückbau des Höhenbaches, respektive der Herstellung des einstigen Bachlaufes und des Wasserfalles - dem nachmaligen Simms-Wasserfall.
Einzelnachweise
1. Allgemeine Automobil-Zeitung vom 4. Sep. 1904