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Elisabeth Freifrau von Stengel geb. Oldenbourg gestorben (1929)


Aus: Außferner Bote vom 14. August 1929
Nesselwängle. Am Sonntag machten Freiherr Karl Albert v. Stengel jun. und seine Mutter Freifrau Elisabeth, welche gegenwärtig in Rieden auf Sommerfrische weilen, in einem Hanomag-Auto einen Ausflug zum Haldensee. Auf dem Rückwege begegnete ihnen gegen 11 Uhr vormittag hinter der ersten Serpentine oberhalb Weißenbach ein reichsdeutscher Kraftwagen, welcher von Ing. Rudolf Hauser aus Stuttgart gelenkt wurde und in welchem sich noch ein Fräulein aus dieser Stadt, namens Gertraud Kaiser, befand. Als Ing. Hauser das entgegenkommende Auto erblickte, wich er in der Aufregung anstatt nach links nach rechts aus. Baron v. Stengel, der Lenker des Klein-Autos, versuchte noch zu bremsen, doch wurde der Wagen vom Kotflügel des anderen Fahrzeuges gestreift. Das Kleinauto, welches nach links gedrängt worden war, fuhr im rechten Winkel an einem Prellstein auf, schlug ihn ab und fiel die ungefähr 3,50 Meter hohe Straßenmauer hinunter. Das Auto sauste bezw. rutschte hierauf etwa 25 Meter den steilen Abhang hinab, bis es sich am letzten Baum über der unteren Straße verfing. Freifrau v. Stengel erlitt dabei schwere innere Verletzungen, der junge Freiherr kam mit leichten Prellungen und Hautabschürfungen am Kopfe davon. Man kann fast von einem Wunder sprechen, daß kein größeres Unglück daraus entstanden ist. Die Karosserie des Klein-Autos wurde gänzlich zertrümmert, der deutsche Wagen, welcher nach dem Zusammenstoß sofort zum Stillstand gekommen war, erhielt nur eine Beule am rechten Kotflügel. Herr v. Riedmann, welcher mit Freiherrn v. Stengel sen. in seinem Auto nachfolgte, verständigte sofort die Rettungsgesellschaft und diese traf schon nach 35 Minuten an der Unfallstelle ein. Freifrau v. Stengel wurde mit dem Rettungsauto nach Kreckelmoos befördert.

Aus: Außferner Bote vom 28. August 1929
Am Samstag nachmittag verschied nach schwerem Leiden in der Heilanstalt Kreckelmoos Elisabeth Freifrau v. Stengel geb. Oldenbourg an den Folgen eines ihr am Sonntag, den 11. August am Gachtpasse zugestoßenen Autounfalles. Die Verstorbene, welche allgemein als große Wohltäterin, insbesondere dem hiesigen Franziskanerkloster gegenüber galt, war die Gattin des Geheimen Justizrates Hermann Freiherr v. Stengel in München. Den Sommer über hielt sich die freiherrliche Familie schon seit vielen Jahren in Rieden bei Weißenbach auf, wo der Vater der Heimgegangenen einer der Mitgründer der bekannten Oldenbourg'schen Verlagsbuchhandlung in München, hauptsächlich, um das edle Weidwerk in den umgebenden Wäldern besser Pflegen zu können, mehrere Anwesen errichtet hatte. Ihre Mutter, eine geb. von Pacher entstammte einer österreichischen Großindustriellfamilie. Die Verstorbene hinterläßt 2 Töchter und 3 Söhne. Der älteste Sohn ist der Gemahl der Gräfin Seefried von Buttenheim. Die Leiche der auf so tragische Weise Verschiedenen wurde nach München überführt und dort gestern im Familiengrabe im Waldfriedhofe beigesetzt. Der Verstorbenen wendet sich in der ganzen hiesigen Gegend die allgemeine Teilnahme zu.

an der Gaichtpaßschleife (etwa 60er Jahre, Foto Gehring)
gaichtpass, gaichtpassschleife, straße, passstraße


Haldensee und Rote Flüh
grän, haldensee, rote flüh

Pfafflar
pfafflar, unterhaus, potschallkopf, tajaspitze, sattele, riefenkopf

Holzgau 1930
holzgau, zwölferkopf


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