In die Luft geflogen (1916)
Aus: Außferner Zeitung vom 18. März 1916
In die Luft geflogen. Aus Nassereit, den 11. März, schreibt man uns: Heute um 4 Uhr früh flog das Berghaus, eine Stunde von Nassereit entfernt, beim Eduardstollen, Winkelstation im Gafleintale, in die Luft. Der in dem 1,6 Meter entfernten Maschinenhaus aufgestellte Wärter Josef Föger ist mit dem Schrecken davongekommen. Glücklicherweise war kein Arbeiter zu dieser Stunde im Unterkunftshaus, das erst im vergangenen Herbst neugebaut wurde. Ursache soll Dynamit sein, der in der Nähe des Ofens halt zu warm bekam. Das Nähere wird die Untersuchungskommission feststellen. Der Schaden wird sich auf mehrere tausend Kronen belaufen. — Das Bergwerk Dirstentritt liefert gegenwärtig so bei fünf bis sechs Waggon Bleierz pro Monat. Der Eduardstollen wird gegenwärtig mit Luftdruckbohrmaschinen weiter hineingetrieben, um unter die eigentlichen Erzlager des Dirstentrittbergbaues zu kommen, wo die Erze leichter an den Tag gefördert werden. Dieser Stollen soll bereits bei 700 Meter lang sein und man hofft, nach ungefähr 100 Metern auf Erze zu kommen. Die Treibung des Eduardstollens wird nicht unterbrochen werden wegen des zusammengefallenen Unterkunftshauses, und es müssen die Bergarbeiter nach ihrer achtstündigen Schicht nach Nassereit hinausgehen. Das
Berghaus wird, wie man hört, ehemöglichst wieder aufgebaut.