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Einsammeln von Brennesseln als Erwerb (1916)

Aus: Außferner Zeitung vom 22. April 1916

Große Brennessel (Urtica dioica)
Otto Wilhelm Thomé (1885)

Von zuständiger Seite wird uns mitgeteilt, daß das k. k. Kriegsministerium bei der nächsten Ernte für 100 Kilogramm getrockneter und entblätterter Brennesselstengel 6 K und für die gleiche Menge getrockneter Brennesselblätter den gleichen Preis bezahlen wird. Es ist daher für die Bevölkerung zu empfehlen, die Brennesseln insbesonders auch auf den Alpen fleißig zu sammeln, wo dieselben auf den sogenannten "Lägern" besonders üppig wuchern. Die von der Zivilbevölkerung gesammelten Brennesseln können entweder direkt oder über die Gemeindeämter dem nächstgelegenen Militärstationskommando übersendet werden, von wo sie nach einem schon bestehenden Plane an die Aufarbeitungsstellen abgegeben werden. Die bezüglichen Militärfrachtbriefe sind behufs ermäßigten Frachttarifes beim nächsten Militärstationskommando anzusprechen. Die Aktion ist von ganz besonderer Wichtigkeit und mit allem Nachdrucke zu fördern, um den Bedarf der Heeresverwaltung an verspinnbaren Pflanzenfasern rechtzeitig zu decken. Auch die Schuljugend soll zum Einsammeln der Brennesseln herangezogen werden.

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