Weirather Josef
Geburts-, Wohn-,
Arbeits- oder Wirkungsort
Tannheim
Sterbejahr
1930
Müller u. Sägewerksbesitzer
5
Aus: Außferner Bote vom 12. Juli 1930
Rasch tritt der Tod den Menschen an. Der im ganzen Bezirk bekannte Josef Weirather, vulgo Hennenmüller, Müller und Sägewerkbesitzer in Tannheim, wurde gestern gegen halb 1 Uhr nachmittags vor der Buchhandlung Lechleitner plötzlich vom Tode ereilt. Weirather schob sein Motorrad, dessen Hinterradschlauch Luft gelassen hatte, auf dem Fußsteig der Hauptstraße, als er plötzlich einen Herzschlag erlitt und niederstürzte. Der Schwager des Buchhändlers Lechleitner eilte sofort aus dem Hause und hob ihn auf, gleich darauf kamen noch andere Personen hinzu, welche sich des Sterbenden annahmen und ihm Hilfe leisten wollten. Weirather wurde in das Haus des Medizinalrates Dr. Blaas geschafft, wo Wiederbelebungsversuche angestellt wurden. Doch alles war umsonst. Auch Medizinalrat Dr. Blaas, der zugegen war, konnte keine Rettung mehr bringen. Kaum daß ihm Hochw. H. Katechet Kirchmair und Hochw. P. Guardian den geistlichen Trost gewährt hatten, war Weirather verschieden. Der herbeigeholte Arzt Dr. Rammerstorfer konnte nur mehr die Todesursache feststellen. Weirather dürfte sich wahrscheinlich durch das Schieben des schweren Motorrades
überanstrengt haben. Der Tote wurde mit dem Auto des Leichenbestattungsunternehmen Pietät in einem Metallsarg in die Leichenkapelle nach Breitenwang
überführt, wo er nach gesetzlicher Vorschrift 12 Stunden lang aufgebahrt bleiben muß, und wird heute früh in die Heimat befördert werden. Der Verstorbene, welcher sich allseits großer Beliebtheit erfreute, hinterläßt eine Frau, mit der er in sehr glücklicher Ehe verheiratet war, und acht Kinder. Er war 53 Jahre alt.