Haas Karl Maria Robert
Geburts-, Wohn-,
Arbeits- oder Wirkungsort
Ehrwald
Sterbejahr
1929
11
Aus: Außferner Bote vom 1. Jän. 1930
Ehrwald. Tief ergriffen hat uns die Nachricht, daß der einzige Sohn des Ing. Haas, Betriebsleiters der Zugspitzbahn, am Zugspitzplatt in der Nähe der Knorrhütte beim Skilauf durch eine Lawine tödlich verunglückt ist. Der hoffnungsvolle Jüngling stand im 23. Lebensjahr und studierte an der technischen Hochschule in Wien. Die Weihnachtsferien verbrachte er mit einem Wiener Freunde in der Heimat. Am Sonntag nachmittag begab er sich mit seiner Schwester und dem Freunde auf das Zugspitzplatt, um eine Skitour zu unternehmen. Er fuhr von dort zuerst ab, während seine Schwester und der Freund ihm folgten. Als die beiden auf der Knorrhütte anlangten, vermißten sie den jungen Haas. Sie nahmen jedoch an, er habe sich einer Gesellschaft, welche zur gleichen Zeit abfuhr und bei der Knorrhütte nicht hielt, angeschlossen. Auf der Knorrhütte war man aber beunruhigt und schickte sofort ein Rettungsexpedition ab, welche das Platt absuchen sollte. Eine zweite Rettungsmannschaft welche aus Ehrwald herbeigerufen wurde, konnte wegen des großen Sturmes, der damals herrschte, erst um halb 12 Uhr nachts auf der Zugspitze eintreffen. Nach mühevollem Suchen fand man den jungen Haas am Montag früh unter einer Lawine, deren Abgehen seine Schwester und der Freund wegen des stürmischen Wetters nicht wahrgenommen hatten, tot auf. Den schwer geprüften Eltern wird allgemeine Teilnahme entgegengebracht.