Mösmer Engelbert
Geburts-, Wohn-,
Arbeits- oder Wirkungsort
Biberwier
Sterbejahr
1928
7
Aus: Außferner Bote vom 14. März 1928
Biberwier. Einen erschütternden Eindruck macht das Sterben des Menschen immer auf seine Mitmenschen, aber um so tiefer geht der Eindruck, je näher man der Person stand. So hat die Nachricht vom Tode des Engelbert Mösmer das ganze Dorf besonders schmerzvoll erschüttert, da "Engel" ein Mann war, wie selten einer zu finden ist. Er dürfte wohl wenige oder keine zu seinen Feinden gezählt haben, das beweist zur Genüge seine allgemeine Beliebtheit. Er war aber auch gut, grundgut und fand daher überall Anerkennung. Seine Leutseligkeit, sein Wohlwollen und seine Sanftmut, die mustergültig waren, eroberten ihm alle Herzen. Daraus entsprang natürlich auch seine Stellung in der Familie als liebenswürdiger Vater und im Dorfe als jederzeit hilfsbereiter Mitbürger. Er konnte wohl überhaupt nicht "nein" sagen, wenn er um etwas gebeten wurde. So kam es, daß er fast sein ganzes Leben hindurch Mitglied des Kirchenchores und
der Musikkapelle war; und dies nicht bloß nach außen, sondern mit Leib und Seele. Ganz und gar hatte er sich der edlen Musik gewidmet und ging in ihr auf. Solange er gehen konnte, besuchte er willig die Proben und kam, so oft es ihm möglich war, auch noch an Werktagen zum Gottesdienstgesang. Und als er schon
krank darniederlag, sagte er, man möge ihm ein besseres Augenglas besorgen, daß er gleich wieder mitsingen könne, sobald er wieder besser sei. Allein Gott wollte
es anders. Er berief ihn zu sich, damit er jetzt zu seinem Lohne, ihm der Ewigkeit lobsinge. Möge ihm der Herr nun alles reichlich vergelten, worum wir
dankerfüllt an seinem Grabe beten.