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Start » Sterbebilder-Sammlung » Rudig Rudolf aus Reutte


Rudig Rudolf

Rudig Rudolf, Reutte

Geburts-, Wohn-,
Arbeits- oder Wirkungsort

Reutte

Sterbejahr
1915

bei St. Lucia-Tolmein gefallen

22


Aus: Außferner Zeitung vom 2. Okt. 1915
Am 28. ds. fand in der Pfarrkirche zu Breitenwang der Trauergottesdienst für den am 12. ds. bei St. Lucia-Tolmein gefallenen Krieger Rudolf Rudig von Reutte statt. An demselben nahmen außer einer großen Volksmenge der Pfarrgemeinden das Standschützenkader, der Militär-Veteranenverein in corpore mit Fahne und die Schießstandsvorstehung teil. Das Traueramt zelebrierte der Onkel des Gefallenen, Hochw. Pater Eusebius vom Kloster in Füssen.

Aus: Außferner Zeitung vom 30. Okt. 1915
Der Heldentod des Jägers Rudig. Bürgermeister Müller-Reutte erhielt folgendes Schreiben: Rohitsch-Sauerbrunn-Spital, 13. Oktober.
Verehrter Herr Bürgermeister!
Aus einer Karte von Ihnen an meinen Diener erfahre ich die Adresse der Mutter meines leider gefallenen Jägers Rudig und ergreife gerne die Gelegenheit, Ihren Wunsch zu erfüllen und seine letzten Stunden zu schildern. Ich hatte mit der Kompagnie den rechten Flügel unserer Stellung zu halten. Es war am 12. August bereits der fünfte Tag, daß wir ständig unter feindlichem Artilleriefeuer standen; am 12. litt besonders mein rechter Flügel, wo auch Rudig stand, stark unter dem Feuer, so daß ich den Zug in einen halbwegs Deckung bietenden Laufgraben und leichten Wald zurücknahm. Als nun der Feind vormittags unsere Stellung mit starker Infanterie stürmte, ging der Zug sofort wieder vor. Der Gegner war nach einer Stunde geworfen. Leider hatte der Zug aber neben dem Zugskommandanten (Kmdt. Tyrolt) auch Rudig als Gefallenen zu beklagen. Ein Granatvolltreffer tötete beide. Sie müssen wohl gleich ausgelitten haben. Er fiel als Held in der Erfüllung seiner Pflicht. Ich hoffe, daß ihm die verdiente Dekoration antragsgemäß zuerkannt wird. Tags darauf wurde er mit vier Kameraden beerdigt und die Gräber flüchtig bezeichnet; ich hatte sein Grab aufgenommen und wenn die Aufnahme gut wird, sende ich Ihnen ein Exemplar. Er war einer meiner bravsten Jäger, wir Offiziere hielten viel auf ihn. Er war unbedingt verläßlich, auch in den schwierigsten Situationen. Ehre seinem Andenken! In der Zwischenzeit wurden die Gräber hergerichtet und dauernd bezeichnet. Mit dem Ausdrucke meiner Hochachtung bin ich Ihr ergebenster Graf Brandis Oblt., Kompagnie-Kommandant.