Frick Georg
Geburts-, Wohn-,
Arbeits- oder Wirkungsort
Lechaschau
Sterbejahr
1926
Modellschreiner, Schreinermeister bei der Spinnerei u. Weberei in Reutte
105
Aus: Ausferner Bote vom 13. Aug. 1925
Lech-Aschau. (Familienfeier.) Vor einigen Tagen vollendete Herr Georg Frick in Lech-Aschau sein siebzigstes Lebensjahr. Aus diesem Anlasse veranstaltete man im engsten Familienkreise eine kleine Geburtstagsfeier. Herr Frick, der allbekannte Bassist der Musikkapelle Lech-Aschau, der trotz seines Alters sein liebgewordenes schweres Instrument mit fast noch jugendlicher Kraft bemeistert und dasselbe durch mehr als ein halbes Jahrhundert gespielt hat, erfreut sich noch der besten Gesundheit. Ferner ist Herr Frick in der Fabrik Reutte schon über 57 Jahre als Schreiner und Modelltischler und schon viele Jahre als Meister tätig. Trotz der unbekannten Familienfeier ist der Anlaß zu derselben Herrn Direktor Riezler nicht entgangen und hat derselbe Herrn Frick im Namen der Firma und in seinem eigenen Namen herzlich beglückwünscht, wobei er ihm ein sehr wertvolles Präsent überreichte. Herr Frick war hierüber sehr überrascht und hocherfreut. Möge Herr Frick noch das 6Ojährige Arbeitsjubiläum in voller Rüstigkeit feiern können.
Nur etwa 11 Monate später:
Aus: Ausferner Bote vom 15. Juli 1926
Lech-Aschau. (Begräbnis.) Am Samstag, den 10. d. M. schloß sich das Grab über den allseits geachteten Modellschreiner und Meister der Spinnerei und Weberei Reutte, Herrn Georg Frick von Lech-Aschau. Frick trat im Jahre 1868 in das Geschäft der damaligen Firma F. C. Hermann im Alter von 13 Jahren als Lehrjunge ein und brachte es in den nun 58 Jahren seiner ununterbrochenen Tätigkeit zum geachteten Meister und Modellschreiner.
Was Herr Frick als solcher im Geschäfte, sowohl als auch außerhalb desselben für gemeinnützige Zwecke geleistet hat, soll einer berufeneren Feder vorbehalten bleiben. Hier sei nur erwähnt, daß ihm sämtliche Kollegen der jetzigen Firma ein ehrendes Andenken bewahren werden, besonders deshalb, weil Herr Frick mit jedem derselben im Betriebe zu verkehren hatte und sich jederzeit zuvorkommend und human gegen dieselben zeigte. Mögen seiner zahlreichen Familie die außerordentlichen Beileidskundgebungen und das imposante Leichenbegräbnis, zu dem die Firma den Angestellten und Arbeitern die Zeit frei gab, ein kleiner Trost sein in ihrem herben Schmerze. Gott gebe ihm die ewige Ruhe.