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Zobl Rudolf

Zobl Rudolf, Tannheim

Geburts-, Wohn-,
Arbeits- oder Wirkungsort

Tannheim

Sterbejahr
1930

Postbeamter und Gastwirt

Sterbebild zur Verfügung gestellt bzw. zusätzliche Informationen gegeben von:
Pfarrer Dr. Otto Walch
Herzlichen Dank!


410


Aus: Außferner Bote vom 3. Mai 1930
Postmeister Rudolf Zobl von Tannheim †
Am 30. April verkündete in Tannheim die Sterbeglocke den Tod des Postmeisters Rudolf Zobl. Allzu früh, im Alter von 58 Jahren, wurde der Verblichene von dieser Welt abberufen. Mit ihm ist nicht nur ein ausgezeichneter Familienvater und hervorragender Gastwirt, sondern auch eine Persönlichkeit, die weit über das Tannheimer Tal hinaus bekannt war, aus dem Leben geschieden. Zobl war ein weitblickender und fortschrittlicher Mann, der in der Stille viel Gutes für seine Heimat geschaffen hat. Ueber 30 Jahre verwaltete er das hiesige Postamt, war seinen Untergebenen ein liebevoller Vorgesetzter u. nahm jede Gelegenheit wahr, um das Gemeinwohl und den Verkehr zu fördern, so daß er mit Fug und Recht als Bahnbrecher des Fremdenverkehrs in seinem Heimatgebiete bezeichnet werden kann, denn auf seine Anregungen und Bemühungen hin ist die allmähliche Erschließung des Tannheimer Tales für einen ständigen, stets aufblühenden Fremdenverkehr zurückzuführen. Schon in den Achtzigerjahren bildeten dort Jagd und Fischerei den Anziehungspunkt für eine kleine Gruppe von Sommergästen. Als Zobl das Gasthaus 'Zum Ochsen' von seinem Vater übernahm, baute er es allsogleich zu einer behaglichen Gaststätte um. So entstand das 'Gasthaus zur Post' mit seinem weitverbreiteten Ruf einer wohlgepflegten Gastlichkeit. Ununterbrochen arbeitete er an der weiteren Ausgestaltung des Betriebes. Zobl zählte zu den Besten unserer Gemeinde, wobei er sich ganz besonders durch sein humorvolles Auftreten große Beliebtheit erwarb. Jahrzehnte hindurch saß er im Gemeinderate und erwarb sich in dieser Eigenschaft große Verdienste am Aufblühen und Wirtschaftlichen Fortschritt unseres Gemeinwesens. Ihm gebührt auch das Hauptverdienst an der Schaffung unserer modernen Sennerei, weil er keine Mühe scheute und kein Mittel unversucht ließ, bis endlich dieses ertragreiche Unternehmen gegründet war. Was von den schwachen Menschengeschöpfen an gebührendem Dank versäumt wurde, das möge ihm der ewige Richter reichlich vergelten und ihm den wohlverdienten Lohn und Frieden über den Sternen zukommen lassen.