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Start » Sterbebilder-Sammlung » Ginther Josef aus Vorderhornbach


Ginther Josef

Ginther Josef, Vorderhornbach

Geburts-, Wohn-,
Arbeits- oder Wirkungsort

Vorderhornbach

Sterbejahr
1915

durch die Kriegsfolgen verstorben

Sterbebild zur Verfügung gestellt bzw. zusätzliche Informationen gegeben von:
Pfarrer Dr. Otto Walch
Herzlichen Dank!


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Aus: Außferner Zeitung vom 28. April 1915
Todesfall. Aus Vorderhornbach, 20. April, schreibt man uns: Am 13. April starb hier Josef Ginther, einer der bravsten Burschen der Gemeinde, welcher am allgemeinen Mobilisierungstage einrückte und beim 8. Tiroler Kaiserjäger-Regimente diente. In seinem Tagebuche heißt es: "Am 18. November um 4 Uhr früh mit Bajonett im Sturm gegen die Russen vorgegangen; wegen des großen feindlichen Feuers mußten wir uns einmal decken. Nachmittags wurde ich von einer Schrapnellkugel getroffen und mehrfach im Gesichte verletzt. Ich ging zum Verbandplatz: von dort wurde ich nach Krakau und später nach Wien ins Spital geschickt." Er diente bei der gleichen Kompagnie wie sein Bruder Richard, der wegen seiner verdienstvollen Leistungen und seines tapferen Verhaltens vor dem Feinde zum Oberjäger avancierte und verwundet in russische Hände fiel. Welches Schicksal er gehabt, ist unbekannt. Bei der Superarbitrierung in Trient wurde Josef als derzeit untauglich, bürgerlich erwerbsunfähig mit der Invalidenpension jährlicher 72 K nach Hause geschickt, wo er unerwartet schnell den Tod des Gerechten starb. Am 15. April war für ihn unter großer Beteiligung der Gemeinde und Umgebung der Sterbegottesdienst. Die Standschützen von hier und eine Vertretung aus Stanzach erschienen mit Fahne. Die Musik spielte Trauermärsche und der Kirchenchor sang ein Grablied. Vor seinem Hinscheiden hat der Verstorbene bekannt: "Die vielen Kommunionen während meines Lebens bereiten mir die größte Freude."