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Die Familie Hafner

aus Reutte



kloster sankt mang füssen

Hinweis! So gut sich der Aufsatz Wörle's[1] als Einstieg hier auch anbietet, gibt es doch einige Ungereimtheiten was die Namen der Geschwister oder auch spezifische Daten betrifft. Bitte dies zu beachten.

...der hochwürdigste Herr Bischof von Chur, der auch Bischof von St. Gallen ist, hat einen gelehrten, frommen Benediktiner von St. Gallen, zur Freude der ganzen Diözese, zu seinem Generalvikar ernannt. Aemilian Haffner, von Reutte aus Tirol gebürtig, hat diese Würde erhalten... [...] ...merkwürdig ist es, wer seine Eltern und Geschwister waren. Sein Vater, Johann Georg Haffner [und seiner Gattin Barbara Hengg aus Mühl, des reichen Müllers Anton Henggens Tochter], war Schullehrer zu Reutte. Er gab 8 Kindern eine gottselige Erziehung. Diese sind?

1.
Aemilianus (1739 - 1823), Prälat in Füßen, starb in Reutte; hat die Abtey in wissenschaftlicher Hinsicht sehr gehoben.

2.
Alphonsus (1742 - 1807), Prälat in Ettal; starb in Pavia. Ein sehr gelehrter Mann.

3.
Cecilia (1744 - 1788), Klosterfrau Tert. Ord. St. Francisci in Seckingen; starb daselbst.

4.
P. Abraham (1746 - 1789), Franziskaner; starb in Linz nach seiner Rückkehr von Jerusalem und Cairo.

5.
Maria Anna (1748 - 1808), verheirathet mit Maximilian Schweighofer, Schullehrer zu Reutte; starb daselbst.

6.
P. Jeremias (1751 - 1821), Franziskaner; starb im Kloster zu Bozen.

7.
Josef Ignaz (1754 - ?)

8.
Aemilianus (Josef Maria) Haffner (1756 - 1847), Generalvikar in St. Gallen.

9.
Hildegardis (1759 - 1840), Aebtissin in dem Cisterzienser-Kloster Mariahof bei Donaueschingen im Fürstenbergischen; lebt noch. Eine wahre Mutter gegen ihre geistlichen Töchter.


isserhaus zeichnung reutte
das Isserhaus 1913
Aus: Allgemeiner Tiroler Anzeiger vom 29. Aug. 1931
"Im idyllischen Reutte steht im oberen Markte südwestlich vom Franziskanerkloster ein etwas ärmliches, in das allgemeine Gepräge des Marktes wohl kaum mehr hineinpassender Bau, das sogenannte 'Isserhaus'... [...] ...in [dem] bedeutende Männer unseres Marktes das Licht der Welt erblickten..."

Aemilian (Johann Stefan) Hafner


Der älteste Sohn und der letzte Abt des Stiftes St. Mang in Füssen, war am 25. Dezember 1739 geboren. Nach dem väterlichen Unterricht studierte er am Gymnasium der Jesuiten in Hall, trat dann im Stifte St. Mang in den Benediktinerorden ein und legte am 30. November 1758 die Ordensgelübde ab. Am 6. Mai 1764 wurde er zum Priester geweiht und bald bekleidete der strebsame Mann aufeinanderfolgend die Aemter eines Küchen-, Keller- und Novizenmeisters, eines Kustos und Priors und wurde schließlich am 6. April 1778 zum Prälaten und endlich auch zum Präses der schwäbischen Benediktinerkongregation gewählt. Mit Abt Aemilian Hafner, der weniger durch Strenge als durch seine väterliche Güte und Milde die Klosterdisziplin beispiellos festigte, gewann das Kloster wieder sein altes Ansehen nach außen und Ordnung im Innern.
Er war ein eifriger Förderer der Wissenschaft und wendete insbesondere dem Studium der Bibelsprachen und der damit verwandten Dialekte sein Augenmerk zu. Durch sein Zutun wurde die ohnehin kostbare Bibliothek des Stiftes durch unzählige wertvolle Bände ergänzt[1].


Am 6. Mai 1782 beherbergt der Abt Ämilian den auf seiner Rückreise von Wien nach Rom befindlichen Papst Pius VI. im Kloster St. Mang. Begleitet wurde der heilige Vater vom Fürstbischof Clemens Wenzeslaus. Am nächsten Tag setzten beide ihre Reise über Reutte in Richtung Süden fort.

Alfons (Georg Raffael) Hafner


Geboren am 16. April 1742 und auf den Namen Georg Raffael getauft. Raffael studierte zu Augsburg und Inns­bruck Philosophie und trat dann in das Kloster Ettal ein, wo er 1767 zum Priester geweiht wurde. Wie alle Geschwister zeichnete auch er sich durch große Geistesanlagen aus. Sein Lieblingsfach waren die orientalischen Sprachen, deren Studium er im fürstlichen Stift St. Emmerin zu Regensburg unter dem großen Lehrer Peter Karl Lanielot betrieb. Zuerst Lehrer der Philosophie und Theologie am Lyzeum zu Freising und dann Rektor des Lyzeums zu Straubing, wurde er am 3. Oktober 1787 zum Abt des Klosters Ettal gewählt. Kunst und Wissenschaft lebten unter ihm besonders auf; unter seiner Regierung wurde auch durch die Tiroler Künstler Zeiller und Knoller die Abteikirche in der noch heute erhaltenen prächtigen Art ausgemalt und die berühmte Chorkapelle vollendet. Die Säkularisation seines Klosters, die im Jahre 1803 erfolgte, ging dem Abte so zu Herzen, daß er geradezu vor den Menschen flüchtete und sich in eine einsame Zelle des Benediktinerklosters in Venedig zurückzog, bis er im Kloster Santa Giustina bei Padua am 7. Mai 1807 das Zeitliche segnete[1].

Cäcilia (Maria Catherina) Hafner


Die drittälteste Tochter, trat als Organistin ins Franziskanerinnenkloster in Säckingen ein und starb dortselbst im Jahre 1788[1].

Abraham (Jakob Anton) Hafner


[Josef?] Hafner gehörte als Pater Abraham dem Franziskanerkloster in Innsbruck an, war Jahre hindurch Organist des Hofklosters und kam im Jahre 1776 als Missionär ins Gelobte Land und nach Aegypten. Nach Aushebung des Franziskanerklosters in Innsbruck übersiedelte er nach Lienz, wo er im Jahre 1789 verschied[1].

Maria Anna (Margaritha) Hafner


[Der] [...] Tochter, die als einzige der Hafnerschen Kinder den Brautkranz und die Ehe dem Klosterleben vorzog und dem damaligen Unterlehrer und Pfarrorganisten Alois Schweighofer die Hand zum ewigen Bunde reichte... [...] ...ihre beiden Töchter Josefa und Barbara der Obhut des fürsorglichen Abtes und Onkels überlassend. Barbara Schweighofer ehelichte den reichen Hüttenmüller Franz Anton Schennich, während Jo­sefa den Bürger Josef Anton Reh zum Lebensgefähr­ten nahm[1].

Jeremias (Philip Jakob Markus) Hafner


[Philip Jakob Markus] Hafner wählte das Ordenskleid des heiligen Benediktus zu St. Gallen (Schweiz) und erreichte dort in der Folgezeit die Würde eines Weihbischofes. [Als] Jeremias Hafner (geb. 1751) trat [er] nach zurückgelegter Studienlaufbahn in Schwaz in den Orden des heiligen Franziskus ein, kam dann nach Bozen und starb dortselbst im Jahre 1821[1].

Ämilian (Josef Maria) Hafner


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Aemilian Hafner - Generalvikar in St. Gallen
Josef Maria Hafner studierte in Füssen, Ettal und Innsbruck. 1776 trat er in die Benediktinerabtei St. Gallen ein und nahm den Ordensnamen Ämilian an. Seine Priesterweihe erfolgte 1782. Er wirkte zwölf Jahre als Theologieprofessor und ab 1796 als Schulpräfekt. Nach den politisch, wie auch kirchlich-religiösen unruhigen Zeiten übernahm er nach der Flucht des Fürstabts ab 1797 die Verwaltungsaufgaben, wurde Mitglied der Interimsregierung, 1799 Offizial und Superior in Neu-Ravensburg und 1800 Vertreter des geflüchteten Fürstabts.[2].

Nach der Aufhebung, oder wie Ämilian wohl zu sagen pflegte: nach der 'Auseinandersprengung' der Abtei 1805 wurde Hafner Vikar und von 1814 bis 1824 Pfarrer in Ebringen im Breisgau. Von 1825 bis 1833 diente er als Generalvikar des Doppelbistums Chur-St. Gallen und Dekan des neu gegründeten St. Galler Domkapitels. Nach der Auflösung des Doppelbistums zog er sich ins Kapuzinerinnenkloster St. Scholastika in Rorschach zurück, wo er von 1838 bis 1847 als Spiritual (Beichtvater) tätig war[3].

Hier verstarb er am 20. Mai 1847 im 92. Lebensjahr und wurde in Tübach begraben[4].

Ämilian Hafner wird stets als beliebt und zu seiner Überzeugung treu stehend beschrieben. Seine Gutmütigkeit wurde sicherlich häufig ausgenutzt, er war aber nicht naiv, wandte sich nach Erkennen stets ab, wenn die Obrigkeit in ausnutzen wollte. Er hatte einiges zu erdulden, lebte in aufreibenden Zeiten und hatte sicher seine Zweifel, wenn er etwa 1799 schreibt:
"Ach! was haben wir nicht schon seit mehrern Jahren alles erfahren, sehen, dulden, tragen und leiden müssen? Was waren wir vorhin? Und wohin sind wir jetzt gekommen? - Wer kann sich bei diesen Gedanken der Wehmut, der Tränen enthalten? Und dennoch müssen wir erkennen: Es sind nur die Erbarmungen des Herrn, daß wir nicht ganz zu Grunde gegangen sind. [...] Unsere Seele schauert zurück, wenn wir an die Gefahren denken, die uns von aussen drohten; und die Rettung, die uns zu Theil geworden, ist nicht im Stande, das Andenken des überstandenen Elends ganz aus unsern Herzen zu vertilgen[5]."

Maria Hildegard (Maria Elisabeth) Hafner


Hildegard Hafner wirkte als Aebtissin im Kloster Maria Hof im 'Fürstenbergischen' bis zu ihrem im Jahre 1840 [Wörle nennt das Jahr 1829?] erfolgten Tode[1].

Einzelnachweise


1. 'Aus der Geschichte eines Hauses - Das Geburts- und Sterbehaus des letzten Abtes von St. Mang' - von Franz Wörle (1931)
2. 'Reutte - 500 Jahre Markt' - von Richard Lipp (1989)
3. Historisches Lexikon der Schweiz - Franz Xaver Bischof
4. Freiburger Diözesan-Archiv (1925) - Hermann Oechsler
5. 'Predigt auf das Dankfest nach der glücklichen, durch die Kaiserl. Königl. Waffen bewirkten Befreyung, und Wiederherstellung des Vaterlandes' - von P. Aemilian Haffner (1799)


Gewerkschaft Silberleithen
silberleithe, silberleiten, bergwerk, blei, zink, galmei, biberwier, schachtkopf

Bieberwier
bieberwier, biberwier

Schi-Meisterschaft 1952
Lermoos, schi-meisterschaft, alpinschilauf


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