Berge & Hütten » Ammergauer Alpen » GeierköpfeGeierköpfe (2163m)


Ammergauer Alpen
Charakter: anspruchsvolles Alpinwandern
T5Talort: Reutte
Wege und Pfade
Tourenbericht vom 8. Aug. 2006
Westlicher Geierkopf
Vom kleinen (versteckten) Parkplatz gleich bei der Teufelsbachbrücke, führt ein kleiner Pfad zunächst etwas steil aber bald flacher werdend über einen Steilhang am Rande des Teufelstales hinauf in Richtung Zwerchenbergalpe. Obwohl der kleine Steig keine Markierung besitzt, ist er dennoch nicht zu verfehlen. Durch den ziemlich flachen Verlauf gewinnt man nur sehr langsam an Höhe, auf etwa 1530 Meter Höhe verläuft der Steig sehr lange eben durch mehrere Tobel.
Der Steig ist in den Tobeln teilweise etwas in Mitleidenschaft gezogen und bricht an manchen Stellen ab, trotzdem ist ein Vorankommen mit etwas Trittsicherheit nie schwierig. Nach etwa zwei Stunden Gehzeit wird dann die kleine Zwerchenbergalpe erreicht, die auf einer kleinen Lichtung steht. Über der Alpe ist auch schon der westliche Ausläufer der Geierköpfe zu erkennen. Der Weiterweg führt links an der Hütte vorbei und in den Wald hinauf.
Durch Latschengassen und einen ausgewaschenen Weg (gerade bei nassem Wetter denkt man, man würde durch einen Bach waten) schlängelt man sich über einen Geländerücken empor und gewinnt mit einer ausholenden Kehre das Kreuzjöchl, von dem aus auch der sogenannte Jubiläumsweg weiterführen würde. Geradeaus gelangt man über einen schrofigen Geländerücken zum gipfel des Westlichen Geierkopfes (2143m).
Der letzte Aufschwung zum Geierkopf ist von ein paar Schrofenabsätzen durchsetzt, allerdings ergeben sich daraus keinerlei Schwierigkeiten. Geübte Wanderer müssen hier nicht einmal die Hände zu Hilfe nehmen. Am Gipfel würde dann gegen Osten ein Pfad zu dem Mittleren Geierkopf führen. Nach der Gipfelrast geht es dann über den Aufstiegsweg bis zur Zwerchenbergalpe zurück. Um auch die Wegvariante über den Zwerchenberg zu erkunden, bin ich über das Opelhaus zum Plansee abgestiegen.
Der Steig über den Zwerchenberg ist teilweise abgebrochen, einmal muss man gar beim Überqueren der Bachrinne in das Bachbett hinunterklettern. Auch bei einigen Querungen ist die Sicherung nicht mehr zuverlässig und die Steigverbauung in die Tobel hinuntergebrochen. Lediglich die Aussicht ist von diesem Steig aus imposanter, der Aufstieg entlang des Teufelstales ist allerdings vom Gelände und wegtechnisch um einiges schöner.
Tourenbericht vom 28. Okt. 2007
Geierkopf über Schönjöchl
Aufgrund der momentanen Schneesituation habe ich wieder einmal den Geierkopf als Tourenziel angesteuert. Allerdings wählte ich diesmal den Steig über das Schönjöchl als Anstiegsvariante. Vom Parkplatz bei der Musteralpe folgt man dazu dem Fahrweg entlang des Plansee-Ostufers in Richtung Neidernach, kurz vor dem Seeende zweigt linkerhand der kleine Fußsteig ab.
Über einen steilen Graslatz geht es für etwa eine viertel Stunde bergan, bevor der Steig nach rechts auf eine Geländekante ausweicht. Entlang einem alten, verrosteten Zaun in Serpentinen ansteigend, legt sich das Gelände bald etwas zurück und man schreitet gemächlicher durch einen lichten Mischwald lange Zeit den Bergrücken hinan. Nach etwa anderthalb Stunden erreicht man die höchste Erhebung des Schönjöchels, einem herrlichen Aussichtspunkt, von welchem der Blick zum nahen Wettersteinmassiv und ringsum zu den Ammergauern reicht.
Vom Schönjöchl absteigend, geht es durch Latschengassen und über den felsigen Steig dem sich zuschnürenden Grat entlang hinunter, durch lichten Wald bald zu dem Wegkreuzungspunkt, von welchem man zur rechten zur Zwerchenbergalpe und nach links hinunter zur Musteralpe gelangt. Zunächst stand aber die Besteigung des Geierkopfes am Programm. Am Berg traf ich noch vier weitere Bergbegeisterte, welche sich nicht vom Schnee und den eisigen Temperaturen am Gipfel abhalten ließen.
Am Abstieg (wie im obersten Beitrag beschrieben) über die Zwerchenbergalpe und hinunter zur Musteralpe, konnte ich einen Vergleich der Wege anstellen. Der Wegverlauf über das Schönjöchl ist somit zwar von der Streckenlänge der weiteste Anstieg, aber auch der leichteste. Beim Direktabstieg über den Zwerchenbergsattel zur Musteralpe hingegen, ist doch ein gewisses Maß an Trittsicherheit und Schwindelfreiheit nötig. Landschaftlich halten sich beide Anstiege in etwa die Waage.
Geschichte und Sonstiges
Aus: Außferner Bote vom 22. Juni 1929
Die Errichtung eines Kreuzes auf den Geierköpfen. Am Sonntag, den 16. Juni wurde ein von Herrn Anton Kecht in Reutte gespendetes Kreuz aus Lärchenholz am Gipfel der Geierköpfe aufgestellt. Das Kreuz, welches bereits am Freitag, von hochw. P. Theobald Fritz geweiht worden war, trägt die Inschrift:
I. N. R. I. 1929.
In der schönen weiten Natur
Siehst Du des großen Gottes Spur,
Doch willst Du ihn noch größer sehen,
Bleib hier bei seinem Kreuzbild stehen!
An der Aufstellung beteiligten sich 10 Bergfreunde, welche am Sonntag um 7 Uhr früh vom Plansee aus aufbrachen und auf dem langen und mühsamen Weg über die Hirschfängalpe [Anm.: hier wurde wohl die Zwerchenbergalpe gemeint] das schwere Kreuz an seinen Bestimmungsort brachten. Dort angelangt, hielt nach vollbrachter Aufstellung des Kreuzes der Obmann der Sektion Reutte des D. und Oe. Alpenvereines Dr. Tschiderer eine kurze Rede, in welcher er dem edlen Spender im Namen aller Bergfreunde seinen Dank aussprach. Um 4 Uhr nachmittag ging es wieder dem Tale zu. Im Hotel Forelle trafen die 10 Bergsteiger mit anderen Mitgliedern des Alpenvereines zusammen. Dort widmeten noch Bankbeamter Schmid und Hotelier Bunte dem Spender warme Dankesworte im Namen aller Touristen, worauf die Rückfahrt nach Reutte angetreten wurde.
Aus: Außerferner Nachrichten vom 27. Okt. 1951
"Bomber-Altmetall aus dem Gebiet der Geierköpfe.
Die Gebrüder Rauth aus Innsbruck, zwei passionierte Bergsteiger, welche seinerzeit die Bergung von Altmetall aus dem Kreuzkarsee unterhalb der Kreuzkarspitze im Hornbachtal durchführten, sind jetzt damit beschäftigt, die Reste eines Bombers aus der hochalpinen Zone im Gebiet der Geierköpfe zu holen..."